Geschichte
Die Chesa Grischuna entstand auf Initiative von Hans Guler im Vorkriegsjahr 1938, als man sich in der Schweiz mit der Landesausstellung in Zürich auf den Heimatstil zurückbesann und die Architektur des Neuen Bauens nicht mehr allgegenwärtig war. Das Hotelgebäude ist als eigentliches Gesamtkunstwerk komponiert.
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Seine architektonische Gestaltung und seine Innenausstattung, aber auch das Kleinmobiliar sowie das gesamte Inventar bis zu den Aschenbechern sind das Werk des Zürcher Architekten Hermann Schneider, der zu dieser Zeit auch die Chesa Veglia in St. Moritz gestaltete. Eine Besonderheit der Chesa Grischuna bildet die fast restlose Verwendung einheimischer Handarbeit. Nebst allen Holzarbeiten wurden etwa auch die Beschläge an Türen und Fernstern von einheimischen Schmie- den und Schlossern herstellt. Der Architekt entwarf ebenfalls die Stoffe für Vorhänge, Tischwäsche und sogar das Geschirr. Künstler aus dem Freundeskreis der Eigentümerfamilie, unter anderem der bekannte Maler und Zeichner Alois Carigiet (1902-1985), trugen mit Fresken und Malereien ihren Anteil zum Gesamtkunstwerk bei. Die frühe Geschichte des Hauses ist eng mit den in Klosters internierten amerikanischen Soldaten verflochten, die später mit ihren Familien und Bekannten zurückkamen und in der Chesa Grischuna ein Kleinhollywood etablierten. Dadurch erwarb sich das Haus vor allem im angelsächsischen Raum besondere Bekanntheit. Heute noch ist das Hotel im Besitz der Gründerfamilie, die es mit grossem Engagement im originalgetreuen Zustand erhält und fachgerecht pflegt. Im Jahr 2000 erhielt die Chesa Grischuna von der Icomos-Jury eine besondere Auszeichnung «für die Erhaltung und langjährige Pflege eines charakteristischen Gesamtkunstwerkes als Manifest eines qualitätsvollen Landistils aus den späten dreissiger Jahren». Seit 2006 ist die Chesa Grischuna Mitglied von Swiss Historic Hotels.