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2 Erwachsene
1 Erwachsene
Reisebericht

Rheingold

Die drei Historic Hotels haben eine Gemeinsamkeit: es gibt sie nur, weil ihre Besitzer viel Herzblut (und viel Geld) in sie investiert haben.
Die drei Historic Hotels haben eine Gemeinsamkeit: es gibt sie nur, weil ihre Besitzer viel Herzblut (und viel Geld) in sie investiert haben.
Hanspeterbundi autor reiseberichte swiss historic hotels
Autor
Hanspeter Bundi
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Hanspeter Bundi (68) schreibt Reportagen u.a. für die NZZ, für GEO, Weltwoche, DIE ZEIT, DU, Annabelle.

Er liebt es, die Geschichten von Menschen, Orten und Häusern zu erzählen. Vielleicht kommt diese Leidenschaft davon, dass er bei sich selber auch schon auf einige Jahrzehnte Geschichte zurückblicken kann.

Eigentlich war Rheingold nur ein Arbeitstitel für meine Reise im Bann des Alpenflusses. Ein Spiel mit Worten. Eigentlich ist mit Rheingold der sagenhafte Schatz gemeint, um den blutig gekämpft wurde und von dem niemand mehr weiss, wo er versteckt ist. Irgendwo weit unterhalb von Basel jedenfalls. Ich habe den Titel trotzdem beibehalten, denn während meiner Fahrradtour am Schweizer Ufer des Bodensees, ins angrenzende Zürcher Weinland und den Rhein hinunter war es, als würde ich drei Goldstücke aus einem kulturellen Schatz besuchen, drei geschichtsträchtige Orte, die zu Stationen moderner Gastlichkeit geworden sind.

Schloss Wartegg

Am ersten Abend dieser Reise stand ich in Zimmer 203 im Schloss Wartegg und blickte hinaus auf den Bodensee. Ich sah die riesige blaue Fläche in ihren unterschiedlichen Blautönen und weit, weit entfernt, so, als läge ein Meer dazwischen, war ein Ufer mit hellen Häusern zu erahnen.

Die Wartegg wurde in der Mitte des 17.Jahrhunderts von Landvögten gebaut. Nach der französischen Revolution versuchten versprengte Royalisten, auf der Wartegg die verlorenen Louis-Herrlichkeiten in kleinem Rahmen weiterleben zu lassen. Nach dem 1.Weltkrieg diente das Schloss den Angehörigen der österreichischen Kaiserfamilie als Unterschlupf. Das wars dann mit den königlichen Herrschaften. Ein deutscher Industrieller rettete das Schloss 1929 ein erstes Mal vor dem Verfall. 1994 schliesslich kaufte die Industriellenfamilie Mijnssen die Wartegg und baute sie zu einem neuzeitlichen Hotel aus.

Die Wartegg ist immer noch ein Schloss mit Anbauten und Turm, doch es ist ein sozusagen demokratisches und nachhaltiges Schloss. Der Park aus der Mitte des 19.Jahrhunderts und die kulturellen Veranstaltungen werden von Organisationen der Zivilgesellschaft getragen. Das Gartenrestaurant ist Ausflugsort für eine ganze Region. Das Restaurant ist ein beliebter Ort für alle jene, die feine und biologische Küche zu schätzen wissen. Und für die Hotelgäste ist die Wartegg ganz einfach ein Ort, wo man sich wohl fühlt. Die Schwere des alten Gemäuers, der alten Wände und Decken ist weg. Die Zimmer – selbst das historische Zimmer mit seinem offenen Kamin - sind hell, leicht, luftig, mit modernen Gestaltungselementen.

Ich genoss den Komfort, und ich erfreute mich daran, was die Küche aus den Gemüsen machte, die ich im grossen Schlossgarten draussen gesehen hatte. Am Morgen fuhr ich gut versorgt und ausgeruht auf der Veloroute 2 dem Bodensee entlang. Hier, im schwäbischen Meer, wird der Charakter des Rheins grundlegend verändert. Der sandgraue, wilde Alpenfluss verlässt den See als majestätischer, blaugrüner Strom, der bei Schaffhausen über eine Felsschwelle tost und denn gen Basel und schliesslich in die Nordsee fliesst.


Christoph Mijnssen – Schloss Wartegg
63, Hotelunternehmer und Audioentwickler

Wartegg sprengte den Rahmen unserer Vorstellungen und realistischen Möglichkeiten. Eigentlich. Wir wollten absagen. Doch ganz zum Ende unserer ersten Besichtigung hörten wir in die alten Mauern hinein und fanden eine sehr lebendige, direkte Stille. Und nach längeren Abklärungen und Überlegungen beschlossen wir, Schloss und Park zu erwerben. Heute sind wir beide froh, dass wir uns an jener Weggabelung des Lebens so entschieden haben. Wir sind mit Wartegg glücklich, besonders auch, weil wir so den grössten Teil des Schlosses und den historischen Park für die Öffentlichkeit erhalten und zugänglich machen konnten.

Das Schwäbische Meer

Die Fahrt am Bodensee brachte eine Reihe von Überraschungen mit sich. In Arbon besuchte ich die phantasievoll versponnene Bar Wunderbar, die auf dem Gelände der ehemaligen der Saurer Werke eingerichtet wurde. Im Romanshorn, erinnerten mich unbenutzte Geleisestumpen an die verlassenen Gleisanlagen, die ich in Grossstädten wie New York oder Berlin gesehen hatte. Ausserdem staunte ich, wie gut der Kanton Thurgau es über weite Strecken geschafft hat, die vielen Häuser und Häuschen vom Uferstreifen fern zu halten. In Konstanz mit seiner intakten Altstadt wäre ich gern länger geblieben.

Von einem kurzen Aufstieg verschwitzt erreichte ich Stammheim. Es ist – ich bitte, die Plattitüde zu entschuldigen – ein Dorf wie aus dem Bilderbuch. Schöne, sorgfältig renovierte Fachwerkhäuser säumen die Strasse. Dunkelrote, manchmal fast verspielte Balkenkonstruktionen kontrastieren mit den weiss gekalkten Mauerteilen. Nur die breite, geteerte Strasse und einige grosse Schaufenster erinnern daran, dass wir nicht im 19.Jahrhundert leben, sondern im Jahr 2021.

Der Hirschen am südöstlichen Dorfausgang ist der prächtigste Bau des Dorfes. Er ist grösser als anderen, die Tragbalken sind noch fantasievoller gesetzt, und er verfügt über einen Erker, den ein früherer Besitzer einmal angebracht hat. Erbaut im Jahr 1684 war der Hirschen einhundert Jahr lang Sitz der einflussreichen Familie Wehrli mit ihren Vögten, Richtern, Amtmännern, Rittmeistern und Gutsbesitzern. 1789 wurde der Hirschen, jetzt mit einem neuen Besitzer, im Grundbuch erstmals als Gasthaus erwähnt. 150 Jahre später kauften Nachkommen der Wehrli-Familie den Hirschen zurück, und vor 25 Jahren übernahm der Zürcher Unternehmer Fritz Wehrli-Schindler das Ensemble mit seinen sechs historischen Gebäuden. Er liess die fünf Liegenschaften ausbauen und renovieren, und so entstand, in enger Zusammenarbeit mit Behörden und Denkmalpflege, ein Gasthof zwischen Tradition und Moderne. Das Resultat wurde von der internationalen ICOMOS im Jahr 2014 mit der Auszeichnung für das historische Schweizer Hotels geehrt.

Wer hier übernachtet, hat die Wahl zwischen diesen beiden Polen. Die Zimmer im Hauptgebäude sind noch genau so, wie sie in früheren Zeiten waren, mit altem dunklem Holz und alten Möbeln. Wer leichter und heller wohnen will, wählt eines der Zimmer, die in das sogenannte Haus Wyttenbach eingebaut wurden. Dort wartete im Treppenaufgang eine Überraschung auf mich, die mir ans Herz ging: Bei der Renovation wurde das Flechtwerk aus Weidenzweigen freigelegt, mit dem die Zwischenräume zwischen den Balken armiert wurden. Es ist ein eindrückliches Zeugnis von Handwerkstradition aus dem 17.Jahrhundert.

In der Küche orientiert man sich an traditionellen Gerichten, die man mit originellen Zutaten, Salz-Lakritz-Popcorn zum Beispiel, anreichert. Ich habe mich höchst traditionell - Geschnetzeltes nach Zürcher Art, dazu ein dichter Pinot Noir aus der Gegend – für die anstrengende Velofahrt belohnt.


Fritz Wehrli – Hirschen Stammheim
78, Unternehmer

Andere haben ein Schloss oder eine Jacht. Ich habe den den Hirschen. Er ist seit meiner Kindheit mein zweites Zuhause. Als ich ihn von meinem Vater übernehmen durfte, habe ich den Hirschen mit einer einfachen Formel beschrieben: Der Ertragswert ist Null, der emotionale Wert nicht zu erfassen. Ich habe mehr als 5 Millionen Franken in den denkmalgerechten Ausbau gesteckt, denn ich war überzeugt, dass sich Denkmalschutz und profitable Gastwirtschaft miteinander verbinden lassen. Und ich habe recht bekommen. Während andere jedes Jahr viel Geld in ihr Schloss oder ihre Jacht stecken, erziele ich mit dem Hirschen jedes Jahr einen wichtigen Cashflow.

Vom Hirschen zum Hirschen

Das letzte Teilstück führte zuerst durch eine Landschaft, die mich an ein Bilderbuch aus meiner Kindheit erinnerte. Ein Bach, der durch die Wiesen mäandert. Kleine Brücken. Weidende Kühe mit ihren Kälbern. Alte Häuser mit blumengeschmückten Vorgärten. Durch diese Kinderbuchlandschaft fuhr ich hinunter an den Rhein, der ruhig und erhaben dahinfloss. Doch je näher ich dem Rheinfall kam, desto unruhiger wurde das Wasser. Es zeigte Schaumkronen und Wirbel. Und dann hörte ich das Tosen der Wassermassen und sah den berühmten Felssporn mit der Schweizerfahne, der aus dem Tosen herausragt. Auf einer Plattform ganz unten am Rhein war ich den herabschiessenden Wassermassen so nahe, dass ich mich erst mit der Zeit ganz an das Geländer heranwagte.

Ich fuhr dem Rhein entlang weiter, wechselte hinüber nach Deutschland, kehrte in die Schweiz zurück. In Eglisau nahm ich ein Bad im ruhigen, fast träge dahinfliessenden Strom. Hier deutete nichts mehr darauf hin, dass er bei Schaffhausen dramatisch über eine Felsstufe hinuntergeschossen war.

Der Hirschen Eglisau liegt am Ufer des Rheins und ist Teil eines kleinen, schnuckeligen Städtchens. Er wurde im Jahr 1523 erstmals erwähnt und avancierte nach dem Ausbau von 1662 zum wichtigsten Gasthaus des Ortes. Nach einer sorgfältigen Renovation wurde er 2009 von der internationalen ICOMOS zum historischen Schweizer Hotel des Jahres gewählt.

Bei einem Apero unter den Platanen wurde mir ganz philosophisch zumute. Der träge dahinfliessende Rhein und das alte Hotel erinnerten mich daran, dass die Zeit uns langsam wie Honig durch die Geschichte trägt. Die Wirtsleute hatten draussen für mich aufgedeckt. Spätsommer. Es war angenehm warm. Die Menschen – dem Dialekt nach viele aus Eglisau oder der weiteren Umgebung - freuten sich, nach einem verregneten Sommer wieder einmal draussen sitzen zu können. Das Essen war so fein, dass ich gern noch länger geblieben wäre, um die weiteren Fantasien aus der Küche kosten zu können – auch hier wieder mit Weinen aus der Region. Ich verlängerte den Abend mit einem Glas Süsswein und dem Gedanken, dass der Rhein möglicherweise schon hier etwas vom Gold mit sich führt, dass ihm die Sage und Wagners Opern angedichtet haben. Dann durchstreifte ich in Gedanken nochmals die drei Hotels meiner Reise, die bei allen Unterschieden eines gemeinsam haben: Sie stünden mir und der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung, wenn sich nicht private Geldgeber, die Denkmalpflege und staatliche Stellen zusammengetan hätten, um die alten, baufälligen Häuser wieder zum Funkeln zu bringen.


Werner Dubno – Hirschen Eglisau
78, Textilkaufmann und Antiquitätensammler

Als mir meine Frau das Verkaufsinserat für den Hirschen zeigte, fragte ich: Was soll ich mit einem Restaurant? Doch dann siegte meine Leidenschaft für alte Baukunst und ich erwarb den herunter gewirtschafteten Gasthof am Rhein. Ein kühl rechnender Investor hätte an dieser grossartigen Lage einige exklusive Wohnungen realisiert. Für mich kam dies aus Respekt vor der 500-jährigen Geschichte des Hirschen nicht in Frage. Im Gegenteil, ich wollte diesen aus dem Dornröschenschlaf erwecken und denke, dass dies ganz gut gelungen ist.

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