Geschichte
Das Hotel Crusch Alva wurde um 1500 erbaut und ist eine der ältesten gastronomischen Stätten der Schweiz. Ursprünglich wurde das Gebäude als Rechtswirtshaus genutzt, in dem auch Recht gesprochen wurde. Seither haben sich auch immer wieder Berühmtheiten (prominentestes Beispiel: Albert Einstein) für die idyllische Ruhe im Engadin und den unprätentiösen Komfort des Hotels Crusch Alva entschieden, um dem hektischen Treiben des Alltags zu entrinnen.
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Die Hauptfassade des Gebäudes wurde 1907 aquarelliert, vermutlich als Entwurf für das Wappenfries. Die Bauidee des Gebäudes entspricht annähernd dem Haus 8 in San Bastiaun, jedoch mit unterschiedlicher Schichtung der Geschosse. Die Crusch Alva gehört zum Typus mit Vorratsgeschoss. Die schönen Wohnräume liegen im Obergeschoss: in Ecklage zum Platz hin die Barockstube mit geschweifter Decke und Nussbaum-Buffet, datiert 1748. Dahinter eine ältere Stube mit Balkendecke und Buffet, ebenfalls datiert 1768 L.S.: Stubentäfer Spätrenaissance, Teile des Buffets und Türrahmen stammen aus dem 17. Jahrhundert. Der Hauptraum, ein grosser Saal mit Muldengewölbe und Stuckspiegel liegt direkt über dem Scheunenvorraum, neben dem gewölbten Hausgang. Möglicherweise hat die Küche ihren historischen Ort beibehalten. Im Keller sind alle Räume flach gedeckt, die ursprüngliche Lage der Stalleinfahrt ist unklar. Wie die Bauuntersuchung durch Hans Weber im Jahre 1985 bestätigte, wurde das Haus um 1570 unter Einbezug kleinerer, gemauerter Vorgängerbauten aus dem Mittelalter im heutigen Ausmass erstellt. Bau 1: Im Ostteil ursprünglich frei stehendes Gebäude. Zwei rundbogige Eingänge an der Westwand führten in die beiden Räume des Zwischengeschosses (erweitertes Saalhaus). Brandspuren wurden keine gefunden. Das dendrochronologisch ermittelte Fälldatum 1485 zweier Bodenbalken wirft ein neues Licht auf den Dorfbrand von 1499. Bau 2: Beim leicht trapezförmigen Saaltrakt von 6 x 9 Meter kann die Westwand bis in den gewölbten Saal verfolgt werden. Sie zeigt ausgedehnte Brandspuren. Im Kellergeschoss sind Ansätze eines dritten Baukörpers nachgewiesen. Heutiger Bau: Um 1570 wurden Bau 1 und Bau 2 unter einem gemeinsamen Satteldach vereinigt. Die zweite Umbauphase erfolgte um 1735: Einbau der Obergeschoss- Stuben, Erstellung des gewölbten Saales mit Vorraum und Treppenhaus, Einbau von Schlafkammern, Erneuerung des Wappenfrieses. Im späten 19. Jahrhundert wurde die Gaststube mit direktem Zugang vom Platz aus in das Zwischengeschoss verlegt und die Saalfenster vergrössert (1962 zurück versetzt). 1909 Umbau zum Kleinhotel nach Plänen der Architekten Schäfer und Risch. Einbezug der Stallscheune als Festsaal und Verlegung des Hoteleinganges. Verlegung der Gaststube (Cruschetta) und Einbau eines ebenerdigen Ladentraktes. Neue Zimmer in beiden Dachgeschossen. 1962/1985 Rückverlegung der Cruschetta nach Aufgabe des Ladens. Die Durchfahrt wird Hotelhalle. Modernisierung der Schlafzimmer und Ersatz der hölzernen Saaldecke von 1909 nach dem Dachstockbrand vom 10.12.1971. In unserem Haus trifft man immer wieder auf Spuren seiner bewegten Vergangenheit. Dennoch haben unsere Gäste alle modernen Annehmlichkeiten zur Verfügung. Die Zimmer und insbesondere die Bäder wurden im Jahre 2011 umfassend renoviert.