Geschichte
1910 kauften die vier Geschwister Lädrach eine Weide im Kiental: die Pochtenweide. Noch im gleichen Jahr reichten sie bei der Gemeinde ein Baugesuch für eine Hotel-Pension im Chaletstil ein. Im Frühsommer 1911 empfing die «Pension Pochtenfall» die ersten Gäste. Unmittelbar nach der Eröffnung gerieten die Lädrachs in finanzielle Nöte, und ruhigere Zeiten brachen erst 1913 an, als Christian Bettschen die Pension übernahm.
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In wenigen Jahren liess er die «Pension Pochtenfall» zum «Hotel Waldrand» erweitern, wie wir es heute kennen. Nach Christian Bettschens Tod 1921 übernahm seine Witwe Margaritha den Betrieb auf der Pochtenalp, und mit ihrem zweiten Ehemann, Karl Sommer, führte sie diesen fast ein Vierteljahrhundert lang bis 1939. Ab 1939 ist das Hotel Waldrand im Besitz der Familie Graber - mittlerweile in der dritten Generation. Seit Mai 2016 ist Bruno Sieber Besitzer des Hotels. Wer heute das Hotel aufmerksam betrachtet, wird einiges entdecken, das nicht einfach zu erklären ist. Wieso wollen die Pfeiler des Balkons nicht so recht mit der Eingangstür übereinstimmen? Weshalb sind die Zimmer so aussergewöhnlich angeordnet? Es sind diese Eigenheiten, die dem Gebäude seinen ganz besonderen Charme verleihen. Sie sind weniger das Ergebnis bewusster Planung als einer sich über mehrere Etappen erstreckenden Baugeschichte. Stilistisch orientierte sich das Gebäude am Chalet Stil, der damals als «heimeligere» und auch preisgünstigere Variante zu den Grandhotels starke Verbreitung fand. Bereits in dieser ersten Bauetappe wurde dem Hauptgebäude ein Säli angegliedert, ansonsten weist das Gebäude viele Gemeinsamkeiten mit einem Wohnhaus auf. Unter Christian Bettschen wurde das Gebäude in mehreren Etappen erweitert. Das Dach des Saals wurde zu einer Terrasse umgestaltet. Ansonsten blieb die saalseitige Fassade als einzige bis heute unverändert. Sowohl auf der Eingangs- als auch auf der Talseite erhielt das Gebäude eine Laube. Zudem wurde das Gebäude aufgestockt und hangseitig erweitert. Das grosse Verdienst der Besitzerfamilie Graber ist, dass sie den Charme des Hauses mehr als ein halbes Jahrhundert bewahrt hat. Kleinere Renovationen wurden mit viel Fingerspitzengefühl ausgeführt, die Zimmer blieben bis hin zur Möblierung intakt.