Geschichte
Die Chesa Salis wurde im späten 16. Jahrhundert als Engadiner Bauernhaus erbaut. Ursprünglich bestand sie aus zwei Gebäuden, dem Wohnhaus und dem Stall mit Heuboden. Besitzer war die wohlhabende Familie Moeli, die nach Bergamo emigriert war und in Bever ihre Sommerfrische verbrachte. 1877 ging das Haus an Rudolf von Salis-Muralt, Sprössling einer bedeutenden Familie im Engadin und im Bergell.
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Sechs Jahre danach beauftragte Rudolf von Salis den im Engadin bekannten Architekten Nicolaus Hartmann senior (1838-1903) mit dem Umbau des Bauernhauses in ein herrschaftliches Wohnhaus. Hartmann verstand es, die beiden Gebäude zusammenzuschliessen und die Gestaltung der charakteristischen Engadiner Architektur mit den damals vorherrschenden historischen Stilströmungen geschickt zu vereinen. Die Fassaden gliederte er mit einer Fülle von Haussprüchen und Sgraffiti, welche Fenster und Türbogen umrahmen und ein Quadermauerwerk vortäuschen. Viel Sorgfalt verwendete er auf die Schmiede eisenarbeiten und die südseitig angefügten Holzloggien mit Verzierungen im Schweizer Holzstil. Im Innern schuf er Zimmer und Appartements mit bemalten oder mit feinem Arvenholz getäferten Wänden sowie mit stuckverzierten Decken; jedes Zimmer besass eine individuelle Gestaltung. Im Jahr 1982 wurde das Wohnhaus zu einem gemütlichen Hotel mit 18 Gästezimmern umgebaut. Die ehemaligen Stuben im Erdgeschoss (die Von-Salis-Stube und die Arven-Stüvetta) dienen seither als Aufenthaltsräume. Seit 2003 wird das Haus durch die neuen Besitzer nach einem sorgfältig erarbeiteten Konzept im Sinne der Engadiner Wohntradition kontinuierlich erneuert. Dabei werden alte Böden, Wände und Decken sowie historisches Mobiliar gekonnt mit neuen Bauteilen in einheimischem Arvenholz aufeinander abgestimmt. Seit 2006 ist das Hotel Chesa Salis in Bever Mitglied von Swiss Historic Hotels.