Geschichte
Vier Jahre nach der Erstbesteigung des Ofenhorns 1864 fand das Binntal erstmals Aufnahme in den Reiseführer von Karl Baedeker - man übernachtete dort aber noch beim Pfarrer. Erst 1881 begann Josef Schmid aus Ernen zusammen mit zwei Gleichgesinnten mit dem Bau eines neuen Hotels. Nach der Eröffnung 1883 war seine Frau die Hotelière. Unter ihrer Leitung gedieh das Hotel Ofenhorn in den ersten Jahren prächtig, die Belle Epoque war ein goldener Boden für die meisten touristischen Unternehmungen.
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Nach der Eröffnung 1883 war seine Frau die Hotelière. Unter ihrer Leitung gedieh das Hotel Ofenhorn in den ersten Jahren prächtig, die Belle Epoque war ein goldener Boden für die meisten touristischen Unternehmungen. So erhielt das Haus bereits 1897 einen Anbau auf der Nordseite. 1923 wurde das elektrische Licht eingerichtet. Während des Zweiten Weltkriegs diente das Haus als Truppenunterkunft, anschliessend wurde es vollständig erneuert; dabei entstand das Walliser Stubji im Erdgeschoss. In den 1960er Jahren kam die Zentralheizung hinzu, nun war das Haus wintertauglich. Nach drei Generationen verabschiedete sich die Familie Schmid 1968 vom Hotelbetrieb. Danach blieb das Haus drei Jahre geschlossen, bis es von der Pro Unter- und Mittelgoms AG wieder in Betrieb genommen wurde. Nach erneuten Schwierigkeiten entstand 1985 im Dorf die Idee einer Selbsthilfe. Die zwei Jahre später gegründete Genossenschaft Pro Binntal führt den Betrieb seither mit Hilfe von Pächtern. Nach der Sanierung der Aussenfassaden in den 1990er Jahren wagte sich die Genossenschaft 2007 an eine Gesamterneuerung mit Unterstützung der Denkmalpflege. In mehreren Etappen erhielten dabei alle öffentlichen Räume im Erdgeschoss und zahlreiche Gästezimmer eine behutsame Erneuerung nach historischen Vorbildern. Im Eingangsbereich konnten die originalen Wanddekorationen restauriert werden, der Speisesaal sowie zahlreiche Gästezimmer wurden nach Befund restauriert und wieder mit Tapeten nach historischem Vorbild ausgestattet. Diese sorgfältigen Arbeiten erhielten 2013 eine Anerkennung durch den Spezialpreis der Icomos-Jury für die fundierte Spurensuche in einem wichtigen Hotel in den Alpen und die kontinuierliche Restaurierung der Anlage. Bereits seit 2008 ist das Hotel Mitglied von Swiss Historic Hotels.