Geschichte
Das kurz vor 1400 erstmals nachgewiesene Hospiz auf dem Grimselpass entstand im Mittelalter als Herberge für arme Wanderer über den Pass und war im Eigentum der Landschaft Oberhasli. Nach Brandstiftung durch den Wirt 1852 musste das Gebäude neu errichtet werden.
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Danach häuften sich die Klagen über das im Sommer oft von Reisenden überfüllte Haus, in dem gemäss dem Reiseführer von Baedeker «die Zellen nur durch Bretterwände geschieden (sind), so dass bis zur dritten Zelle das kleinste Geräusch hörbar ist». Der Ausbau des Fusspfades zur befahrbaren Strasse 1894 erfolgte im Vergleich zu anderen Schweizer Pässen verhältnismässig spät, führte aber zu keinen nennenswerten Veränderungen beim Hospiz. Erst der Bau der grossen Wasserkraftwerke in diesem Gebiet führte zu starken baulichen Veränderungen. So musste das alte Hospiz um 1930 dem Ausbau des Stausees weichen. Als Ersatz erstellten die Kraftwerke 1932 auf dem höher gelegenen Felskopf zwischen den beiden Staumauern ein neues Gasthaus inmitten einer kargen Felslandschaft. Mit seinem wuchtigen Treppengiebel und dem Sichtmauerwerk stellt das Hotel ein eigentliches menschliches Bollwerk in der hochalpinen Landschaft dar. Bei der Eröffnung machte das neue Hospiz als erstes elektrisch beheiztes Hotel Europas Furore. Nach einem kompletten Umbau zwischen 2008 und 2010 ist aus dem ehemals trutzigen Bergarbeiter-Domizil ein äusserst geschmackvoll eingerichtetes Hotel geworden. Heute trifft dort die zeitgenössische Moderne auf die respektvoll restaurierte Vergangenheit. Die originalgetreu wiederhergestellten Säle (Arven- und Turmsaal) mit ihrem historischen Mobiliar aus den 1930er Jahren zeugen von der damaligen einfachen Bauweise. Der zeitgenössisch gestaltete Zwischenbau sowie die erneuerten Gästezimmer nehmen bezüglich Materialwahl und Gestaltung Rücksicht auf den Altbau und ergänzen diesen in äusserst geschickter Art und Weise. Seit 2010 ist das Hotel Grimsel Hospiz Mitglied von Swiss Historic Hotels.