Geschichte
Die Ursprünge des Hotel Stern in Chur gehen möglicherweise auf ein Wirtshaus zurück, das sich an gleicher Stelle an der heutigen Reichsgasse in der Altstadt befand. Auf einer alten Ansicht von Chur aus dem Jahr 1548 ist ein längliches Gebäude auszumachen, bei dem es sich wahrscheinlich um ebenjenes Gasthaus handelt, in dem Kaufleute, Landsknechte und Pilger einkehrten.
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Die heutige Bausubstanz wird im Kern auf das Jahr 1677 datiert, wobei das Haus damals als Gasthaus zum Stern bekannt war und sogar eigene Stallungen besass für die Handelsleute, die auf dem Weg in den Süden dort einkehrten. Wechselnde Besitzer prägten das Gebäude, von 1882 bis 1969 bewirtschaftete die Davoser Familie Taverna das Hotel. In dieser Zeit wurde das Gebäude im zeittypischen Bündner Heimatstil umgebaut. Besonders zu erwähnen ist das Restaurant Veltliner Weinstuben zum Stern im Parterre, gestaltet von den Churer Architekten Schäfer und Risch, mit Arventäfer, geschnitztem Leuchter und rundem Schiefertisch von 1912. Der viergeschossige Haupttrakt im spätklassizistischen Stil steht auf einem Sockelgeschoss in Putzquaderwerk und trägt ein Walm- und Satteldach. Ein Verbindungstrakt bildet den Übergang zur Regulakirche, die aus dem 9. Jahrhundert stammt und unmittelbar an das Hotel Stern angrenzt. Im angegliederten Haus des Hinterhofs befindet sich ein grosser Raum von 1907 mit Erker und auf Pilastern umlaufendem Gebälk, der historisch als Freimaurertempel genutzt wurde. Auch heute sind noch zahlreiche Gemälde zu betrachten, die der bekannte Bündner Maler Alois Carigiet (1902-1985) als Freund der Hotelierfamilie Pfister im Hotel Stern hinterliess. Eine weitere Besonderheit bildet die dekorative Jugendstil-Glasmalerei des Zürcher Kunsthandwerkers Karl Wehrli im Treppenhaus. Seit 2006 ist das Hotel Stern Mitglied bei Swiss Historic Hotels. 2010 erhielt das Churer Gasthaus von Icomos eine besondere Auszeichnung «für die Erhaltung und Pflege der 1913 erstellten Innenausstattung des Restaurants Veltliner Weinstube zum Stern». (FF)