Geschichte
Das Schloss Schadau und dessen Umgebung haben eine Geschichte, die bis in das Jahr 1348 reicht, wo das Haus Schadau zum ersten Mal schriftlich erwähnt wird. Der 3,6 Hektaren grosse Schadau-Park ist seit 1860 für die Öffentlichkeit zugänglich und einer englischen Gartenanlage nachempfunden. Die Lage des Schlosses direkt am Thunersee und am Ausfluss der Aare ist einmalig und bildet mit der Scherzlig-Kirche, einer der tausendjährigen Kirchen am Thunersee, ein harmonisches Ensemble.
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Der Bau des heutigen Schlossgebäudes wurde von 1847 bis 1852 vom Neuenburger Bankier, Denis Alfred de Rougemont, in Auftrag gegeben. Der Neuenburger James Victor Colin und der an der Pariser Ecole des Beaux-Arts ausgebildete Architekt Pierre-Charles Dusillion haben ein Bauwerk erschaffen, welches von den reichen Sandstein-Schmuckwerken bis zur exquisiten Innenausstattung von höchster Handwerkskunst zeugt. Als eines der bedeutendsten Werke des romantischen Historismus in der Schweiz stellt das Schloss Schadau ein Kulturgut von nationaler Bedeutung dar. In der Eingangshalle des Schlosses führt die vom Bildhauer Joseph Hubert Verbunt gestaltete Sandsteintreppe in die oberen Stockwerke und im ganzen Gebäude finden sich herausragende Holz-, Marmor- und Stuckimitationen. Seit 1925 ist das Schloss und der Park im Besitze der Stadt Thun und seit 1928 befindet sich im Erdgeschoss ein Restaurationsbetrieb. Das Schloss Schadau wurde, nach diversen Mischnutzungen, von 2017 – 2019 zum ganzheitlichen Restaurant- und Hotelbetrieb umgebaut und ermöglicht eine authentische Vermittlung des baukulturellen Erbes. Bei dieser Renovation bestätigte die bauhistorische Untersuchung, dass praktisch die komplette feste Innenausstattung aus der Bauzeit erhalten ist. Dies betrifft die hölzernen Elemente wie Fenster, Nischenverkleidungen, Türen, Knietäfer und Bodenbeläge genau so wie die Malereien, welche unter jüngeren Farbschichten zum Vorschein kamen. Obschon das Schloss Schadau als private Sommerresidenz erbaut wurde, war es immer einer der gesellschaftlichen Mittelpunkte am See und steht heute allen Besuchern als erleb- und bewohnbares Gesamtkunstwerk zur Verfügung.