Geschichte
Auf Initiative von Willem Jan Holsboer wurde um 1900 für den Kuraufenthalt von Tuberkulosekranken auf einem Hochplateau über Davos das Sanatorium Schatzalp errichtet. Erbaut von den Architekten Pfleghardt und Häfeli aus Zürich, funktionierte der Bau fast fünfzig Jahre als Kuranstalt.
weiterlesen
Die sonnige Lage sowie die gute Alpenluft und die Sauberkeit sollten nach damaliger Auffassung ein ideales Klima zur Heilung der Schwindsucht darstellen. Das Gebäude wurde deshalb nach Süden ausgerichtet, und alle Zimmer besassen Liegebalkone für die Patienten. Ein hoher Sanitärkomfort mit eigener Wasserversorgung gewährleistete die notwendige Hygiene. Bodenheizung, ein Personenaufzug und ein Flachdach mit einem Ablauf des Schmelzwassers im Gebäudeinnern waren einige der neusten technischen Errungenschaften des damaligen Luxussanatoriums. Das ehemalige Kurhaus zählt zu den ersten Stahlbetonbauten in der Schweiz. Stilistisch gesehen steht es am Übergang vom Historismus zur Moderne. Die Anlage mit Mittel- und Seitenrisaliten zeigt eine Raumaufteilung nach funktionaler Verwendung. Bei der Gestaltung der Fassade und der Räumlichkeiten im Innern versuchten die Architekten, den Bau mit regionalen Motiven in den Ort einzubinden. So haben die Liegehallen Formen des Schweizer Holzstils, und die Fassaden weisen Sgraffiti und Farbgebungen aus dem Engadin auf. Verfremdend erscheinen am ganzen Haus immer wieder Jugendstilformen als dekorative Elemente. Nachdem Ende der 1940er Jahre die ersten wirksamen Medikamente gegen das Tuberkulosebakterium auf den Markt kamen, wurden Sanatorien für Lungenkranke überflüssig. Die Kuranstalt auf der Schatzalp wurde deshalb 1954 endgültig zum Hotel umgebaut. Dabei konnte die historische Anlage in wesentlichen Teilen belassen werden. So sind auch heute noch viele historische Zimmer und Baderäume sowie die ursprüngliche Liftanlage erhalten. Seit 2007 ist das Hotel Schatzalp Mitglied von Swiss Historic Hotels. 2008 wurde es von Icomos als Historisches Hotel des Jahres ausgezeichnet. (FF)