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2 Erwachsene
1 Erwachsene
Reisebericht

Schatz, setz dich – Teil 1

Mit jeder Reise, mit jedem Hotel lernen sich die zwei Reisenden besser kennen. Es ist eine langsame aber stete Versöhnung, eine Annäherung zweier Geschwister an ihre Grosseltern. Die Enkel reisen – nicht ganz freiwillig – durch die Zeit und entdecken eine andere.
Mit jeder Reise, mit jedem Hotel lernen sich die zwei Reisenden besser kennen. Es ist eine langsame aber stete Versöhnung, eine Annäherung zweier Geschwister an ihre Grosseltern. Die Enkel reisen – nicht ganz freiwillig – durch die Zeit und entdecken eine andere.
Elisabeth hart rhaban straumann autor reiseberichte swiss historic hotels
Autoren
Elisabeth Hart & Rhaban Straumann
Mehr über Elisabeth und Rhaban erfahren

Elisabeth Hart und Rhaban Straumann sind ein Schauspielduo aus Leipzig. Sie nennen sich Hart auf Hart, ihr Hund heisst Johnny und ihr aktuelles Stück „wollen Sie wippen?“. Damit wippen sie in Deutschland und in der Schweiz. Sie bespielt in unterschiedlichen Formationen Leipzig, der Oltner ist als schreibender Satiriker in der Schweiz unterwegs und Johnny läuft gerne weg.

www.elisabethhart.de
www.rhabanstraumann.ch

Reisegeschichten mit Bild und Sitzgelegenheiten

Vom Monte Verità über Carona nach Basel

Texte, Bilder, Hörgeschichten sowie die nun folgende Gebrauchsanleitung sind mit einem Augenzwinkern bekömmlicher.

Wir empfehlen, jeweils erst den Text zu lesen und dann den Dialog zu hören. Aber es funktioniert sowohl umgekehrt als auch in der vorgeschlagenen Reihenfolge ohne Text. In beiden Fällen erzählen auch die Bilder ihre Geschichten.

Mit jeder Reise, mit jedem Hotel lernen sich die zwei Reisenden besser kennen. Es ist eine langsame aber stete Versöhnung, eine Annäherung zweier Geschwister an ihre Grosseltern. Die Enkel reisen – nicht ganz freiwillig – durch die Zeit und entdecken eine andere.

Prolog für unsere Enkel

Kinder.

«Wenn Großeltern es für nötig halten, sich in die Erziehung der Enkel einzumischen, zeigt das nur, dass Sie bei der Erziehung ihrer Kinder nicht sehr erfolgreich waren» – Robert Lempke.

Natürlich waren wir das nicht, wir waren ja praktisch nie da. Weder für unseren Sohn noch für unsere Elternkinder. Wir waren Reisende, keine Weltenbummlerin und kein Globetrotter, das möchten wir betonen, Reisende. Unser Kredo war, wir reisen immer nur so weit, dass wir in wenigen Stunden wieder zu Hause sein könnten. Aber eigentlich waren wir nie zu Hause. Warum auch? Unsere Wohnung war klein und lag im Tiefparterre. Uns war nie ganz schlüssig, ob wir stets auf Reisen waren, weil wir so wohnten oder ob wir so wohnten um stets reisen zu können. Das versuchten wir nie herauszufinden. Wir sind viel gereist und das hatte vermutlich auf unseren Sohn nachhaltige Auswirkungen. Er zog mit seiner Familie, vor und nach der Trennung von seiner Frau mehrfach um. Zu oft, fanden wir. Und jetzt, wo wir nicht mehr (da) sind, realisieren wir, wir hätten unsere beiden Enkel, euch, gerne mehr erlebt. Das können wir leider nicht nachholen, aber wir können Gutes für euch tun. Ihr sollt erben, das Erbe jedoch kriegt ihr erst, wenn ihr euch auf Spurensuche begebt. Unsere Spuren. Ihr werdet manch eine Bank entdecken, wo der Grossvater zur Grossmutter sagte: „Schatz, setz dich.“ Sie tat es nicht immer. Sie hatte ihren eigenen Kopf. Und das war gut. Und bereichernd.

Wir wissen, ihr werdet diese Reise machen, klar, nicht ganz freiwillig und schon gar nicht uneigennützig in der hoffentlich berechtigten Hoffnung auf eine beträchtliche Erbschaft, aber ihr werdet es tun und dafür danken wir euch und wünschen euch alles Gute.

Eure Grosseltern

Dialog Reise der Enkel: Einzelbett

Monte Verità, Ascona

Erster Brief an unsere Enkel

Kinder.

Ihr fragt ihr euch bestimmt, warum eure erste Reise dahin geht? Ins Tessin. Um ehrlich zu sein, fragten wir uns das zu Beginn auch. Wahrscheinlich ist es uns in den Sinn gekommen, weil es für Schweizer Verhältnisse wirklich eine Reise bedeutet. Zu unserer Zeit noch viel mehr. Es war für uns eine der ganz großen Reisen. Vier Stunden hin und mindestens sechs Stunden zurück. Weil wir bei der Rückfahrt über den Gotthard fuhren anstatt hindurch. Eure Grossmutter verlangte in jeder zweiten Kurve nach einer Pause. Um ein Bild zu schiessen, gab sie vor, in Wahrheit war ihr übel, speiübel. Kein «Schatz, setz dich» nahm sie ernst. Südstau nannten wir das, dieses Stoppen und wieder Anfahren, am Berg.

Eure erste Reiseetappe ist der Monte Verità. Ein steiler Einstieg, wahrlich. Übersetzt Monte Verità und ihr wisst mehr. Denkt darüber nach, weshalb wir euch dahin schicken.

«Schwimme, wer schwimmen kann und wer zu plump ist, geht unter.» Friedrich Schiller, «Die Räuber».

Dieses Zitat überfordert euch bestimmt. Da darf man zwischen den Zeilen denken. Wir schreiben das im Wissen, dass das nicht so euer Ding ist. Beim Anblick der Brissago Inseln denkt ihr bestimmt an die Brissago Stumpen. So einfach ist es nicht. Unser Rat ist, tut einfach mal nichts. Es ist der perfekte Ort, um einfach mal sitzen. Einfach mal kucken. Einfach mal in sich ruhen. Ruht euch aus, fahrt runter. Aber bitte nicht wörtlich. Wenn ihr runter gehen wollt, an den See, dann geht zu Fuss. Wir wissen, das alles liegt euch nicht, aber es ist der Berg der Utopien. Die Unterkunft ist ein Bauhaus der Persönlichkeiten, ein Sanatorium des Geistes. Der Wahrheit. Das wird euch Gutes tun. Es ist eine Qualität zu wissen, wann man nichts tun muss. Geniesst den Ort, das Zimmer, darin lässt es sich gut atmen. Überlegt, warum ihr da seid, weshalb wir euch auf diese Reise schicken. Aber bedenkt, manchmal ist es klüger, nicht nichts zu tun. Das mussten wir auch lernen, zum Beispiel als euer Grossvater schwimmen lernte - und Grossmutter ihn rettete…

Eure Grosseltern

Dialog Reise der Enkel: Doppelbett 1

Hotel Villa Carona, Lugano-Carona

Zweiter Brief an unsere Enkel

Kinder.

Wenn wir aus unserer Tiefparterre-Wohnung wohin wollten, dann eigentlich immer zuerst in die Sonnenstube. Nicht immer auf direktem Weg und manchmal veränderte sich durch den Umweg das Ziel, aber meistens planten wir in die italienische Schweiz zu fahren. Ihr seid schon da. Ihr müsst nicht über oder durch den Gotthard zurückreisen und wieder anreisen, wie wir das taten, ihr durftet direkt vom Monte Verità nach Carona fahren. Was für ein Glück!

Wir stellten uns oft vor, dass die Zypressen im Tessin ja nicht von Urbeginn dort standen. Wir malten uns den Weg der Samen aus und das große Glück, wenn ein Samenkorn mit einem Vogel vielleicht aus noch viel südlicheren Regionen dorthin mitgeflogen war. Was für eine Ehre das für dieses Fleckchen Erde gewesen sein musste. Wir wähnten uns stets südlicher als wir eigentlich waren.

Eure Großmutter sprach sehr gut italienisch, aber am liebsten sang sie es. Es passierte auch, dass wir bei einer unserer ersten Reisen, zu Beginn des Sommers 1967, die Scheiben runtergekurbelt hatten und uns nach einem langen Winter nicht sattriechen konnten an der warmen Luft, die so unendlich anders roch. Wir begannen zu summen. Dann schließlich sangen wir. «Se perdo anche te» von Gianni Morandi. So richtig kannten wir nur den Refrain, was eurer Großmutter Anlass genug war, diesen mit doppelter Inbrunst zu schmettern.

Accendilo tu questo sole che è spento - l'amore lo sai - scioglie i cuori di ghiaccio.

Was soviel heißt wie:
Sie schalten diese Sonne ein, die erloschen ist - du kennst Liebe - schmilzt Herzen aus Eis.

Wir übersetzen euch das, weil eure Eltern es nicht hinbekommen haben, euch den Zauber des Italienischen richtig zu vermitteln. Wir hatten die Hoffnung, dass sie wenigstens mit euch auf Italienisch schimpfen täten. Dann hättet ihr beide etwas mehr Temperament abbekommen. Mehr Schmiss, mehr Biss, mehr Feuer, mehr Familiensinn, mehr Leidenschaft.

Apropos Leidenschaft, die Leiden schafft: Noch am selben Abend nahm eure Großmutter an einem Karaoke-Wettbewerb teil. Sie wurde viertletzte. Sie weinte bitterlich. Den ganzen langen Weg von Lugano nach Carona weinte sie und in jeder Haarnadelkurve schluchzte sie laut auf. Oben angelangt war alles vorbei und sie sagte, sie würde es wieder tun. Schliesslich geleitete ich sie zum Hotel Villa Carona. Wobei ich dieses Wort benutzte – geleiten – um sie nicht zu kränken. Denn in Wirklichkeit trug ich sie halb. Sie hatte vor Wut einen Schuh in den See geworfen. Auf einer Bank kurz vor dem Hotel, sagte ich zu ihr: «Schatz, setz dich.» und konnte ihr endlich den zweiten Schuh ausziehen.

Eure Grosseltern

Dialog Reise der Enkel: Doppelbett 2

Hotel Krafft, Basel

Dritter Brief an unsere Enkel

Kinder.

Wir sassen nebeneinander, Grossmutter und Grossvater, damals noch nicht ahnend, dass wir das auch mal werden würden. Sie lehnte sich langsam an. Nur mit einer Schulter, aber die war spitz und schwer. Wir genossen das stete Rauschen des Flusses und schauten hinauf in den Himmel. «Das müssen Tausende sein», sagte sie und wir kicherten. Untertreibungen waren zu der Zeit eine unserer ganz großen Freuden.

Später im Hotel setzte sie sich im beeindruckenden Treppenhaus auf eine Stufe. Ich dachte, sie hätte die Kraft verloren, doch sie sagte: «Schatz, setz dich.» Ich tat, worum sie mich bat. Lange schwiegen wir und liessen das Haus auf uns wirken. Ganz beiläufig murmelt sie: «Wusstest du, dass ich einmal einen Überfall begangen habe?»

«Du hast was?» Ich war irritiert.
«Ich habe einen Überfall begangen. Aus Versehen.»
«Wie bitte? Aus Versehen?»
«Einen Obst und Gemüseladen.»
«Was hast du in einem Obst und Gemüse Laden erbeuten wollen?»
«Ich sagte doch, es war aus Versehen.» Ihre Stimme wurde ungeduldig. «Hörst du mir nicht zu. Aus Versehen!»
Ich schwieg.

«An dem Tag war ich in Eile. Es war sogar mehr als das. Es war ein Tag an dem nichts so lief wie ich wollte. Erst verschlafen, dann saure Milch in den Tee gegossen und einen viel großen, viel zu heißen Schluck genommen. Es schneeregnete und ich zog meine Kapuze tief in die Stirn und den Schal über den Mund. Dann rannte ich los und wollte nur schnell einen Apfel kaufen. Als ich danach suchte, sah ich eine mehr als schon braune Banane ganz unten, unter den schicken, gelben Bananenbündeln. Ich griff zu und wollte sie – aus reiner Höflichkeit – an der Kasse abgeben. Ich habe schon gemerkt, dass etwas nicht stimmt mit dem Verkäufer, aber ich hatte es verflucht noch mal eilig. Also hielt ich die Banane in der ausgesteckten Hand, fuchtelte damit herum und lispelte etwas, woran ich mich nicht mehr erinnern kann. Schliesslich hatte ich mir die Zunge verbrannt. Und dann, ich kann dir nicht erklären wieso, öffnete er die Kasse und streckte mir alle Scheine, die er greifen konnte, entgegen. Ganz still. Wir standen beide ganz still. Er die Geldscheine in der Hand, ich mit der Banane. Schliesslich griff ich zu und rannte weg.»

«Irrwitzig.»
«Ja», sagte eure Großmutter, «irre witzig.»
«Ich denke übrigens nach wie vor, es war die richtige Entscheidung», sagte sie nach einer kurzen Pause.
«Was?»
«Hätte ich das Geld nicht einfach genommen, wäre ich mit Sicherheit zu spät gekommen.» «Wohin eigentlich?»
«Das weiss ich nicht mehr.»
«War das jetzt eine Beichte?» fragte ich sie.
«Das hier – dieses offene, grosszügige Treppenhaus, dieses Hotel Krafft ist doch ein wunderbarer Ort um zu beichten.»

Beim Schreiben dieser Zeilen fragen wir uns, ob ihr auch was zu beichten habt? Überhaupt, habt ihr schon mal was Spannendes erlebt? Wir können es uns nicht vorstellen. Ihr wart schon als Kinder solche Deckchen, dass wir Großeltern nie Lust hatten auf euch aufzupassen. Kinder müssen Mist machen. Dafür hat Gott ihnen die Spatzenhirne gegeben. Aber ihr wart nur langweilig, habt artig am Tisch gesessen, habt euch von alleine die Zähne geputzt und niemals nach Fernsehen gefragt. Keinen Quatsch gemacht. Schrecklich.

Eure Grosseltern

Übrigens, wenn ihr erfahren wollt, wie eure Grossmutter euren Grossvater beim Schwimmen im Lago Maggiore gerettet hat, müsst ihr auch die nächste Reise tun…

Dialog Reise der Enkel: Doppelbett 3

Fürs Gesamterlebnis empfehlen wir sehr, sich auch den zweiten, dritten und vierten Teil zu Gemüte zu führen - uns war und ist es ein Genuss!

Elisabeth Hart & Rhaban Straumann, Leipzig

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